EWE Wärme+ Ratgeber: Lesen Sie Wissenswertes zum Thema Heizung.

Ratgeber: Heizungswechsel

13.08.2021
  4 Minuten
Autor: EWE ZuhauseWärme-Redaktion

Wann wird es Zeit für einen Heizungswechsel?

Ein Heizungswechsel steht nicht nur bei defekter Heizungsanlage an: Heizkosten machen den Großteil der Energiekosten der deutschen Haushalte aus – oft einen unnötig großen Teil. Viele Heizungen arbeiten nicht effizient. Wir haben sieben Anzeichen zusammengetragen, an denen Sie erkennen können, dass es Zeit für einen Austausch ist.

Sieben Anzeichen für den Heizungswechsel

Selbst wenn Ihre Heizungsanlage zuverlässig arbeitet, bedeutet das nicht, dass sie kostengünstig arbeitet. So können Sie Ihre Heizung ganz einfach selbst überprüfen:

1. Alter der Heizung

Fangen wir simpel an: Alte Heizungen arbeiten meist ineffektiver als moderne. Je nach Alter und Modell können Sie durch einen Austausch der alten Heizungsanlage einen großen Teil der Heizkosten einsparen. Darüber hinaus müssen laut der Energieeinsparverordnung (EnEV) Heizkessel, die über 30 Jahre alt sind, ausgetauscht werden.

Nach der EnEV1 dürfen Betreiber ihre alten Heizkessel nicht mehr betreiben, wenn der Heizkessel

  • älter ist als 30 Jahre und
  • flüssigen Brennstoff (bspw. Heizöl) oder gasförmigen Brennstoff (Gas) nutzt und 
  • eine Nennleistung von wenigstens 4 Kilowatt und höchstens 400 Kilowatt hat.
  • Außerdem gehört er nicht zu den EnEV-Ausnahmen.

Als Ausnahmen werden Heizkessel anerkannt, die

  • nur Warmwasser bereitstellen,
  • hauptsächlich für einen Raum ausgelegt sind und Warmwasser für die Zentralheizung oder andere Gebrauchszwecke liefern,
  • besondere Brennstoffe nutzen, deren Eigenschaften erheblich von marküblichen Brennstoffen (flüssige wie gasförmige) abweichen,
  • sich in Ein- bis Zwei-Familienhäusern befinden, die der Eigentümer seit dem 1.2.2002 bzw. länger selber bewohnt.
  • Küchenherde gehören ebenfalls zu den Ausnahmen.
  • Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel genießen Bestandschutz.

Bußgelder belaufen sich bei Verstoß gegen die EnEV 2016 auf bis zu 50.000 Euro2.

2. Hohe Heizkosten

Heizen muss nicht teuer sein – vergleichen Sie Ihre Heizkosten mit ähnlichen Haushalten Ihrer Region. Sind Ihre Heizkosten ungewöhnlich hoch, kann ein Wechsel die Kosten langfristig senken. Schrecken Sie dabei nicht zu schnell vor der Investition zurück, sondern berechnen Sie die möglichen Einsparungen! Außerdem können Sie für die Erneuerungen staatliche Förderung beantragen – von Bund, Ländern und Kommunen. 

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3. Häufige Reparaturen

Fällt die Heizung öfter aus und sind häufiger Reparaturen nötig, dann sind auch diese Ausgaben zu den Heizkosten zu zählen. Diese indirekten Kosten können sich unbemerkt summieren, ohne dass Bewohner es merken. Muss die Heizung oft repariert werden, ist eine neue Heizungsanlage vielleicht langfristig die kostengünstigere Alternative: Sowohl die Heizkosten können durch eine Modernisierung oft gesenkt werden als auch die Kosten der Reparaturen. Moderne Heizungsanlagen müssen deutlich seltener repariert werden.

4. Temperatur im Heizungsraum

Temperaturen im unbeheizten Heizungsraum von über 20 Grad deuten auf ein Problem hin: Es geht Energie in Form von Abwärme verloren. Diese wird vom Heizkessel an die Umgebung abgegeben – Wärme bzw. Energie, die anderswo fehlt.

5. Zu hohe Abgaswerte

Die Abgase einer Heizung werden über den Schornstein abtransportiert. Der Schornsteinfeger misst nicht nur den Kohlenmonoxidgehalt im Abgas, um eine Gesundheitsgefährdung der Bewohner auszuschließen. Er überprüft auch, wie umweltbelastend die Abgase sind sowie den Abgasverlust, also die ungenutzte und damit verlorene Wärme der Heizung. All diese Kennzahlen geben Auskunft darüber, wie sicher, effizient und kostenintensiv die Heizungsanlage arbeitet.

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6. Schäden am Heizkessel

Sind bereits konkrete Schäden am Heizkessel zu erkennen, sollten Sie dringend die Heizung austauschen! Sind Sie sich nicht sicher, ob es sich um leichte Gebrauchsspuren oder ernsthafte Schäden handelt, fragen Sie am besten einen Fachmann um Rat. Er kann den Heizkessel am besten einschätzen.

7. Besitzer eines Heizwertgeräts

Durch den Austausch eines alten Heizwertgeräts durch ein modernes Brennwertgerät mit aktueller Technologie können Sie Ihre Heizkosten um bis zu 30 Prozent senken! Heizwertgeräte dürfen seit 2015 in der EU nicht mehr in Verkehr gebracht werden: Sie entsprechen nicht der Ökodesign-Richtlinie, nach der Heiztechnik in Europa umweltgerechter und energiesparender werden soll. Die Nutzung bestehender Anlagen ist weiterhin erlaubt, entspricht aber nicht dem heutigen Energiesparpotential. Da Heizwertgeräte nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen, müssen in der Folge nach der EnEV defekte Geräte durch moderne Anlagen ausgetauscht werden. Ob in deiner Wohnung ein Heizwertgerät verwendet wird, können Sie in den Hausunterlagen nachsehen oder beim Fachmann erfragen.

Fazit: Mehr als eine Ersatzlösung

Ein Heizungswechsel sollte nicht erst in Betracht gezogen werden, wenn die Heizung streikt und ein Ersatz her muss. Anhand unserer sieben Punkte können Sie selbst erkennen, ob ein Wechsel sinnvoll ist. Bei Unsicherheiten bietet ein Fachmann Auskunft und Beratung. Mit dem Heizungswechsel lassen sich Heizwerte und Verbrauch in der Regel optimieren. Das freut nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Gesundheit und das eigene Konto!

Informieren Sie sich im Detail, wie Sie sich mit ZuhauseWärme bequem eine neue Wärmepumpe sichern.

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Informationen nach der EnEV. Stand April 2019. EWE haftet nicht für die Richtigkeit der Angaben.

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