EWE Wärme+ Ratgeber: Lesen Sie Wissenswertes zum Thema Heizung.

Ratgeber: Wärmedämmung

23.07.2021
  8 Minuten
Autor: EWE ZuhauseWärme Redaktion

So sparen Sie mit Wärmedämmung Heizkosten

Auch das sparsamste Heizen bringt nichts, wenn die benötigte Wärme verloren geht: Schlecht gedämmte Häuser treiben Ihre Heizkosten in die Höhe. Der Unterschied der Heizkosten vor und nach der Dämmung ist enorm. Wir erklären, wo die Schwachstellen bei der Wärmedämmung liegen und was Sie dagegen tun können.

Was ist Wärmedämmung?

Zwischen Baustoffen unterschiedlicher Temperaturen besteht eine Wärmeleitfähigkeit. Wärme fließt immer dorthin, wo es kälter ist. Durch die Wärmeleitung fließt sie im Winter also nach draußen, wir verlieren Energie. In heißen Sommermonaten gelangt oftmals ungewollte Wärme durch ungedämmte Wände ins Innere. Dabei überwindet sie nicht nur das Mauerwerk, sondern auch Dach und Fenster. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) zeigt an, welcher Wärmestrom durch einen Quadratmeter Bauteil fließt, wenn der Temperaturunterschied auf beiden Seiten des Bauteils ein Grad beträgt. Der U-Wert ist niedriger, wenn die Dämmung und der Dämmstoff gut sind. Er wird in Watt pro Quadratmeter angegeben: W/(m²K). Die EnEV (Energieeinsparverordnung) etwa fordert für Fassaden einen U-Wert von 0,24 W/(m²K). Heute wird dieser Wert problemlos durch eine gute Wärmedämmung erreicht. Zum Vergleich: ungedämmte Fassaden haben oft einen U-Wert von 1,4 W/m²K.1 Sie verlieren also bis zu sechs Mal mehr Energie, als die EnEV vorsieht – und das ist nur der Standard. Moderne Wärmedämmungen schaffen inzwischen auch ohne große Umstände deutlich bessere Werte.

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Lohnt sich Wärmedämmung?

In schlecht oder unzureichend gedämmten Häusern heizen Sie quasi zum Fenster hinaus. Dabei geht es nicht um Negativbeispiele – ein Großteil der Häuser hat auch heute noch einiges aufzuholen: Der Wärmeverlust von Wänden und Dächern beläuft sich im Durchschnitt auf 20 bis 30 Prozent. Natürlich variiert dieser Wert je nach Bauart, Dämmung und Sanierung. Das Dach mit einer Wärmedämmung zu versehen sowie eine Dämmung von Bodenplatte und Außenwand, ist daher für viele Hauseigentümer aus mehreren Gründen sinnvoll, nicht zuletzt wegen der Kosten. Ihre Heizung wird nicht warm? In diesem Fall nutzt auch eine bessere Wärmedämmung nichts. Führen Sie eine Heizungswartung durch, erwerben Sie eine neue Heizung oder probieren Sie Wärme-Contracting aus.

Wo verliert das Haus Wärme?

Pauschale Angaben zu den Schwachstellen der Wärmedämmung am Haus sind schwer zu treffen: Je nach Gebäude, Material, Dämmstoff und weiteren Vorkehrungen variieren sie teilweise enorm. Auch das Baujahr bzw. der Zeitpunkt der letzten Sanierung ist ausschlaggebend: Die Standards der Wärmedämmung verändern sich, so kann ein ehemals energieeffizientes Haus heute eine unzureichende Dämmung aufweisen. Darum muss immer der Einzelfall geprüft werden.

Welche Stellen werden oft gedämmt bzw. saniert?

  • Fassade und Dach
  • Fenster und Türen
  • Kellerdecke
  • Heizungsrohre in ungeheizten Kellerbereichen
  • ineffiziente und alte Heizungsanlage
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Die Außendämmung

Dämmen der obersten Geschossdecke

Wärme steigt nach oben. Wer Wärmeverluste oben im Gebäude vermeiden möchte, dämmt das Dach oder die oberste Geschossdecke. Letzteres ist vor allem dann die passendere Variante, wenn der Dachboden unbeheizt ist: Die oberste Geschossdecke zu dämmen ist günstiger und einfacher. Oftmals werden für die Dämmung der Decke spezielle Matten oder Dämmstoffplatten genutzt, die einfach von oben auf die Decke aufgebracht werden. Vorgaben zur Wärmedämmung der obersten Geschossdecke im Gebäudebestand sind in der EnEV festgehalten.

Wärmedämmung der Außenfassade

Die Fassade zu dämmen gehört zu den wirksamsten Maßnahmen, um Energie und Kosten zu sparen: Die Fassade macht einen großen Teil der Gebäudehülle aus, ergo kann hier der größte Teil der Wärmeenergie verloren gehen. Die Dämmung der Fassaden kann in unterschiedlichen Varianten ausgeführt werden, je nach Gebäudeart und Budget. Die Auswahl sollte daher unbedingt in Abstimmung mit Energieexperten erfolgen – insbesondere bei erhaltenswerten und denkmalgeschützten Fassaden.

Kellerdämmung

Im Keller können Wände, Decken und Fußöden gedämmt werden. Die Wärmedämmung der Kellerdecke sorgt für angenehm warme Fußboden in den Räumen des Erdgeschosses. Der finanzielle Aufwand ist dabei eher gering.

Wärmedämmung des Dachs

Dächer können von innen wie von außen gedämmt werden. Um einen Energieverlust durch ein ungedämmtes Dach vorzubeugen, erfolgt eine Innendämmung, wobei Dämmmatten angebracht werden, die zwischen die Sparren geklemmt werden. Die Zwischensparrendämmung ist kostengünstig, es können allerdings Wärmebrücken entstehen. Darum wird meistens auch eine Untersparrendämmung (Querdämmung von innen) zusätzlich auf den Sparren angebracht. Noch besser, weil auch mögliche Wärmebücken überdeckend, ist die Außendämmung. Sie wird von Fachleuten ausgeführt, da dafür das Dach komplett abgedeckt wird und die Planung statische Elemente berücksichtigen muss. Achtung: Eine fehlerhafte Planung kann zu Schäden am Dachstuhl führen! Häufig wird die Dachdämmung besonders bei Altbau gleichzeitig mit einer notwendigen Neueindeckung durchgeführt.

Was sind Wärmebrücken?

Leitet ein Bereich eines Bauteils Wärme besser als die angrenzenden Bereiche, transportiert es die Wärme schneller nach außen. Die Folge: Der Bereich kühlt schneller aus als seine Umgebung. Sinkt die Temperatur unter den Taupunkt, kondensiert hier die Feuchtigkeit der Raumluft. Wegen der Materialfeuchte droht dann Schimmelpilzbefall.

Wie werden Häuser gedämmt?

Wärmedämmverbundsysteme

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) bestehen aus aufeinander abgestimmten Baustoffen, welche direkt an den Außenwänden angebracht werden. Unterkonstruktionen entfallen hier. WDVS gehören zu den häufig genutzten Fassadendämmungen. Je nach Dämmstoff variieren die Putze und deren Stärken. Möglich sind etwa Dämmplatten aus Holzfaser, Steinwolle oder auch Carbon Dämmstoffen. Verschiedenste Dämmmaterialien kommen zum Einsatz:

  • Hartschaumplatten
  • Glas- und Steinwolle
  • Mineraldämmung
  • Kalziumsilikatplatten
  • Naturfaserplatten (Holzfaser, Kork, Hanf, Schilf, Gras)

So einfach diese Form der Wärmedämmung an Häusern klingt: Die Installation eines Wärmedämmverbundsystems bedarf Expertenwissen. Es geht um mehr als das Ankleben von Dämmplatten. Damit die Isolierung die gewünschten Einsparungen hervorbringt und wirklich hält, ist eine fachgerechte Anbringung existenziell. Bei nicht fachgerechter Ausführung besteht das Risiko, dass sich Dämmplatten durch Windsog von der Außenfassade lösen oder Wasser eindringt! Auch Wärmebrücken und Wärmeverluste drohen bei falscher Montage. Für denkmalgeschützte Fassaden und Fachwerkfassaden oder solche mit Ornamenten kommen WDVS (Wärmeverbundsysteme) nicht infrage. Hier kommen Innendämmungen ins Spiel.

Innendämmung

In manchen Fällen ist eine Innendämmung die richtige Lösung – beispielsweise bei denkmalgeschützten Gebäuden, deren Fassade nicht verändert werden darf, oder wenn die Außenwand aufwendig gestaltet ist. Auch die Wärmedämmmung von Innen kann den Energiebedarf deutlich senken. Darüber hinaus reguliert die Innendämmung das Wohnklima: Die richtige Wahl der Dämmstoffe schützt vor Schimmelbildung, indem sie Raumluftfeuchte aufnimmt und reguliert wieder abgibt. Wie bei der Dachinnendämmung sind Risiken für mögliche Wärmebrücken zu beachten.

Werden gedämmte Häuser zu dicht?

Noch immer hält sich die Kritik, gedämmte Häuser seien zu dicht, hartnäckig. Argumentiert wird hier, dass die Wärmedämmung am oder im Haus das Raumklima negativ beeinflusse, dass Feuchtigkeit nicht richtig abtransportiert werde und dass eine Lüftungsanlage verbaut werden müsse, um Schimmelbildung zu verhindern.

An ungedämmten Stellen bildet sich Schimmel, etwa zwischen undichten Fugen. Auch dem beugt die Wärmedämmung vor. Kritiker halten allerdings an der Luftdurchlässigkeit fest, da sie die Feuchtigkeit nach außen trage und damit dem Schimmelwachstum entgegenwirke. Fakt ist: Selbst ungedämmte Häuser kommen um eine aktive Lüftung nicht herum. Der notwendige Luftwechsel kann nur durch geöffnete Fenster und Türen oder mit einer Lüftungsanlage erreicht werden. Zentralheizungen und Gummidichtungen an Fenstern haben Gebäude bereits um einiges dichter werden lassen. Die übrigen undichten Stellen sind also ohnehin nicht mit den alten Gebäuden von früher vergleichbar. Sie sind aber trotzdem ggf. Sammelstellen auskondensierenden Wassers aus der Raumluft uggf. Auslöser für Schimmel und Schäden an der Bausubstanz.

Wie funktioniert die Wärmedämmung bei Häusern?

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Wie spart die Wärmedämmung der Fassade Energie?

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Dämmung von Dach, Keller oder Fassade – was ist möglich?

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Welche Vorteile bietet die Dämmung eines Hauses?

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Welche Fördermittel gibt es für die Dämmung Ihres Hauses?

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