EWE ZuhauseWärme Ratgeber: Lesen Sie Wissenswertes zum Thema Heizung.

Ratgeber: Zirkulationspumpe

30.06.2022
 8 Minuten
Autor: EWE ZuhauseWärme-Redaktion

Zirkulationspumpe für die Warmwassernutzung

Mit einer Zirkulationspumpe haben Sie immer genau dann warmes Wasser für Dusche und Bad, wenn Sie es benötigen. Kein langes Warten, kein unnötiger Wasserverbrauch. Im EWE-Ratgeber erfahren Sie, wie die zusätzliche Umwälzpumpe funktioniert, welche Vorteile, aber auch Nachteile  sie mitbringt und für welche Gebäude sie sich besonders eignet. Außerdem gehen wir auf die Kosten für Kauf, Montage und Betrieb ein und helfen Ihnen bei der Frage, ob sich eine Zirkulationspumpe für Sie lohnt!

Wie funktioniert eine Zirkulationspumpe bei der Heizung?

Eine Zirkulationspumpe hält den Kreislauf von warmem Trinkwasser im Gebäude aufrecht. Damit macht das Gerät Warmwasser aus der Leitung schneller verfügbar – auch wenn eine größere Distanz zwischen Heizungsanlage und Zapfpunkt liegt. Zirkulationspumpen kommen vor allem in Gebäuden mit einer zentralen Warmwasserbereitung zum Einsatz. Besonders über mehrere Etagen macht sich der Effekt des Geräts bemerkbar.

Damit eine Zirkulationspumpe das Warmwasser umwälzen kann, braucht es eine Erweiterung des vorhandenen Warmwasserkreislaufs. Von dem am weitesten entfernten Zugriffspunkt – zum Beispiel Wasserhahn oder Dusche im obersten Stockwerk, wenn der Wärmeerzeuger im Keller steht – ist eine zusätzliche Leitung zurück zur Heizungsanlage oder auch zum Warmwasserspeicher notwendig. Sinnvoll ist außerdem eine Zeitsteuerung der Pumpe, damit die Anlage nur dann läuft, wenn üblicherweise auch jemand zu Hause ist.

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Der Unterschied zwischen Zirkulationspumpe und Heizungspumpe

Auch wenn die Begriffe gelegentlich miteinander verwechselt werden: Bei der Heizungspumpe und der Zirkulationspumpe einer Heizung handelt es sich um zwei verschiedene Komponenten. Der Unterschied liegt im jeweiligen Wasserkreislauf: Die Heizungspumpe befördert das Heizungswasser vom Wärmeerzeuger in die Heizkörper. Dabei zirkuliert das Heizwasser in einem geschlossenen Kreislauf. Die Zirkulationspumpe übernimmt dieselbe Funktion – allerdings in Bezug auf das Trinkwasser, auf das die Bewohner am Wasserhahn und in der Dusche zugreifen können.

Die Vorteile von Zirkulationspumpen

Indem die Zirkulationspumpe das Trinkwasser in der Leitung in Bewegung hält, beugt sie verkalkten Rohrleitungen vor. Außerdem bietet die Pumpe zusätzlichen Wohnkomfort sowie ökologische2 Vorteile im Hinblick auf den Wasserverbrauch: Denn mithilfe der Pumpe brauchen die Bewohner unter der Dusche oder am Wasserhahn nicht so lange auf Warmwasser zu warten. Die Wunschtemperatur stellt sich schneller ein und es geht weniger Wasser ungenutzt verloren. Vor allem in Gebäuden mit langen Leitungsstrecken ist die gesparte Wassermenge häufig enorm! Gleichzeitig erhöht eine Heizung mit Zirkulationspumpe den Wohnkomfort.

Auch unter hygienischen Gesichtspunkten kann die zusätzliche Umwälzpumpe durchaus sinnvoll sein: Ist die Rücklauftemperatur hoch genug, sorgt die Zirkulationspumpe für permanent heißes Wasser in den Rohren. Bei mehr als 55 Grad Celsius schafft die Pumpe eine Umgebungstemperatur, in der sich gefährliche Bakterien wie Legionellen nicht vermehren können.1 Allerdings ist die Wirksamkeit umstritten: Erst ab 70 Grad Celsius werden vorhandene Bakterien abgetötet. Zudem werden Stichleitungen der Zapfstellen nur erreicht, wenn Wasser gezapft wird.

Kosten einer Zirkulationspumpe für die Heizung

Die Kosten einer modernen Zirkulationspumpe für ein Einfamilienhaus sind mit 100 bis 250 Euro recht überschaubar. Neben der Pumpe selbst ist es allerdings auch notwendig, einen zusätzlichen Wasserkreislauf zu installieren. Hierfür fällt ein Großteil der zusätzlichen Installationskosten an. Die genauen Montagekosten hängen stark von Lage und Anzahl der Zapfstellen ab. Auch die Dämmung der Leitungen spielt eine Rolle. Wenn Sie sich ein Angebot für die Warmwasserinstallation einholen, lassen Sie sich die zusätzlichen Kosten für die Zirkulationsleitung und die Zirkulationspumpe am besten separat ausweisen. Auf diese Weise können Sie selbst entscheiden, ob der veranschlagte Preis den Komfortzuwachs rechtfertigt.

Da eine Zirkulationspumpe für die Heizung auch Strom verbraucht, sollten Sie auch die laufenden Kosten des Geräts berücksichtigen. Über den letztendlichen Stromverbrauch entscheiden die Leistung und die jährliche Betriebsdauer der Pumpe. Ohne eine Zeitschaltuhr, die den Betrieb der Pumpe automatisch regelt, fallen bei einer älteren 20-Watt-Zirkulationspumpe beispielsweise mehr als 50 Euro pro Jahr an. Bei höherer Leistung steigen die Kosten entsprechend.

Eine moderne, hocheffiziente Zirkulationspumpe mit mehreren Stufen benötigt auf niedrigster Einstellung nur noch etwa 3 Watt. Das entspricht nur noch knapp 10 Euro pro Jahr – selbst wenn das Gerät das ganze Jahr durch läuft. Allerdings hat der geringere Stromverbrauch moderner Pumpen keinen Einfluss auf die Wärmeverluste über die Leitungen. Moderne Pumpen arbeiten einfach effektiver als alte und benötigen für die gleiche Transportleistung weniger Strom.

Bedenken Sie jedoch: Im Bestandshaus lässt sich eine Zirkulationsleitung nur mit hohem Aufwand und Kosten nachrüsten. Schließlich sind die Wände bereits verputzt und tapeziert, die nötigen Mauerdurchbrüche sind in der Regel nicht vorhanden. Einfacher und kostengünstiger gestaltet sich eine Warmwasserzirkulation im Neubau. Auch im Zuge der Gesamtsanierung eines Bestandsgebäudes ist der Warmwasserkreislauf mit weniger Aufwand verbunden.

Stromkosten sparen mit Zeitschaltuhr

Indem Sie feste Schaltzeiten für die Zirkulationspumpe einstellen, reduzieren Sie die laufenden Betriebskosten der Anlage. In den meisten Haushalten ist die Warmwasserbereitung morgens und abends besonders gefordert. Bei einem geregelten Tagesablauf können Sie die Schaltzeit Ihrer Zirkulationspumpe also präzise einstellen, damit auch das Gerät selbst sparsam läuft. Bedenken Sie dabei: Je kürzer die Pumpenlaufzeit, desto größer die Gefahr der Bakterienbildung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie sich von Ihrem Heizungsinstallateur beraten.

Schon gewusst? Um bequem noch mehr Energiekosten zu sparen, können Sie auch die Beheizung Ihrer Wohnung an Ihren Tagesablauf anpassen – per programmierbarer Thermostatventile und Nachtabsenkung. Programmierbare Thermostatventile müssen installiert werden, während sich die Nachtabsenkung bei modernen Systemen leicht über die Heizungssteuerung einstellen lässt.

Lohnt sich eine Zirkulationspumpe für die Heizung?

Nach der Installation senkt die zusätzliche Trinkwasser-Umwälzpumpe den Wasserverbrauch im Haushalt. So steht Ihnen bei Bedarf in kürzester Zeit Warmwasser zur Verfügung und es geht insgesamt weniger Wasser verloren. Wie viel Wasser bei Ihnen nach dem Zapfen ungenutzt in den Abfluss fließt und von der Heizung durch Warmwasser ersetzt werden muss, lässt sich leicht herausfinden. Dafür brauchen Sie wenig mehr als einen Putzeimer (am besten mit Füllstand-Markierung in Litern) und einen Taschenrechner.

Die größte Menge an warmem Wasser muss Ihre Heizungsanlage für das Duschen aufbereiten. Hier liegt ein besonders großes Einsparpotenzial. Um dieses zu ermitteln, gehen Sie wie folgt vor: Nachdem möglichst lange niemand mehr geduscht hat, zum Beispiel früh am Morgen, richten Sie den Duschkopf in den Eimer und drehen das Wasser auf der höchstmöglichen Temperatur auf. Erst wenn sich die für Sie angenehme Wärme einstellt, stellen Sie das Wasser wieder ab. Nun erkennen Sie anhand des Füllstands, wie viel frisches Wasser Sie bei einem Mal Duschen ungenutzt lassen.

Hinweis: Bedenken Sie, dass eine Zirkulationspumpe die Vorlaufzeit für das Warmwasser lediglich reduziert, aber nicht vollständig aufhebt. Dementsprechend sparen Sie mit dem Gerät nicht 100 Prozent der aufgefangenen Wassermenge ein. Für eine grobe Einschätzung der möglichen Einsparungen eignet sich die Eimer-Methode trotzdem. Schließlich fallen auch an den Wasserhähnen in Ihrem Haushalt unnötige Kosten für Wasser und Wärme an. Je nach Entfernung vom Wärmeerzeuger geht an den einzelnen Wasserhähnen unterschiedlich viel Wasser verloren. Auch an diesen Zapfpunkten macht sich die Zirkulationspumpe bemerkbar.

Beachten Sie auch, dass während der Zirkulation trotz Dämmung der Rohre auch kontinuierlich Wärme verloren geht. Darum ist eine Zeitschaltuhr hier besonders wichtig. Der wesentliche Gewinn durch die Zirkulationspumpe sind jedoch der Wohnkomfort und das Wassersparen: kein langes Warten auf das warme Wasser mehr und weniger Wasserverschwendung.

Fazit: Vor allem bei großer Wohnfläche lohnt sich eine Zirkulationspumpe

Zirkulationspumpen für die Heizung sind vor allem für Haushalte interessant, in denen Trinkwasser erst nach einiger Vorlaufzeit an der Spüle, am Waschbecken oder in der Dusche verfügbar ist. Das Problem tritt vor allem bei großen Wohnflächen auf, insbesondere wenn die Wasserleitungen mehrere Stockwerke versorgen müssen.

Genau wie bei der Heizungspumpe handelt es sich bei der Zirkulationspumpe um eine Umwälzpumpe, die stehendes Wasser in den Rohrleitungen verhindert. Die kontinuierliche Zirkulation erlaubt einen schnelleren Zugriff auf das Warmwasser – es geht weniger Wasser ungenutzt verloren, wodurch Sie Wasser einsparen und zudem Ihren Komfort deutlich erhöhen. Allerdings geht Wärme ebenfalls durch die kontinuierliche Umwälzung verloren. Darüber hinaus erhöht eine zu große Zeitabschaltung die Gefahr der Bakterienbildung. Insofern müssen Eigentümer für sich selbst entscheiden, wie wichtig der Komfortgewinn einzuschätzen ist. Bei der genauen Beurteilung und weiteren Fragen kann Ihnen ein Heizungsinstallateur weiterhelfen.

FAQ rund um die Zirkulationspumpe der Heizung

Wie erkenne ich eine defekte Zirkulationspumpe?

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Wie oft muss die Zirkulationspumpe laufen?

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Was macht eine Zirkulationspumpe?

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Ist eine Zirkulationspumpe notwendig?

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Kann ich die Zirkulationspumpe abschalten?

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1

Quelle: co2online. 2019. Legionellen im Trinkwasser – darauf sollten Sie achten. https://www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen/warmwasser/legionellen-im-trinkwasser/.

2

Weitere Details finden Sie dazu auf www.ewe.de/klimafreundlich