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Ratgeber: Heizkörper reinigen

05.01.2022
  10 Minuten
Autor: EWE ZuhauseWärme-Redaktion

Reinigung der Heizkörper

Wenn die Heizleistung nachlässt, kommen dafür einige Ursachen infrage. Manche davon lassen sich relativ unkompliziert beheben, etwa wenn der Druck im Heizsystem zu niedrig ist. In anderen Fällen ist mehr Aufwand nötig, um das Problem zu beheben – zum Beispiel, wenn eine überalterte Heizungsanlage erneuert werden muss.

Eine viel weniger bekannte Ursache von schwächelnden Heizkörpern sind Staub und Schmutz. Indem Sie Ihre Heizkörper reinigen, verbessern Sie deren Heizleistung und tun zudem Ihrer Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes1.

In unserem Ratgeber erfahren Sie, warum saubere Heizungen Ihren Geldbeutel und Ihre Gesundheit schonen. Außerdem zeigen wir, wann und wie oft Sie Heizkörper reinigen sollten und mit welchen Hilfsmitteln die Außen- und Innenreinigung besonders leicht von der Hand gehen. Auch was Sie gegen vergilbte und verschlammte Heizkörper unternehmen können, erfahren Sie hier.

Tipp: Weitere Tipps gegen verminderte Heizleistung finden Sie in unserem Ratgeber.

Warum sollte ich Heizkörper reinigen?

Heizkörper sind das ideale Versteck für Schmutz wie Staub oder Krümel. Vor allem die Lamellen-Zwischenräume unter der Abdeckung sowie der Bereich zwischen Wand und Heizung lassen sich beim Saubermachen oft nur schwer erreichen. Deshalb werden die Heizkörper beim Reinigen der Wohnung häufig vernachlässigt.

Dabei sehen verschmutzte Heizungen nicht nur unordentlich aus – sie senken auch die Heizleistung. Eingestaubte Heizungen verschlechtern die Wärmeübertragung. Die Kanäle, durch die die Luft zirkulieren soll, setzen sich zu und lassen immer weniger aufgeheizte Luft durch. Die Bewohner bekommen den Leistungsverlust in Form einer unnötig hohen Heizrechnung zu spüren. Heizkörper reinigen bedeutet also auch Geld sparen.

Hinzu kommt die ungesunde Staubbelastung, die vor allem Allergikern zu schaffen macht. Da warme Luft aufsteigt, verteilen sich Staubpartikel von der Heizung aus immer wieder im Raum. Beim Einatmen kann es zu Reizungen der Hals- und Nasenschleimhäute kommen – und zwar auch bei Nicht-Allergikern. Reinigen Sie Heizkörper regelmäßig, um Ihr Immunsystem zu schonen und Allergiesymptome zu mindern.

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Wie oft brauchen Heizkörper eine Reinigung?

Wie oft Sie die Außenseite der Heizung von Staub und Schmutz befreien, machen Sie am besten individuell am Grad der Verschmutzung fest. In der Regel reicht ein Abwischen mit einem Tuch oder Lappen. Den Heizkörper von innen zu reinigen, gestaltet sich ein wenig schwieriger. Gegebenenfalls müssen Sie eine Abdeckung entfernen, um dann mit einer langen Heizkörperbürste oder einem anderen geeigneten Werkzeug in die Lamellen-Zwischenräume zu gelangen.

Zum Glück brauchen Sie Heizkörper insgesamt nur recht selten zu reinigen: Ein- bis zweimal pro Jahr reichen in der Regel aus. Am besten greifen Sie unmittelbar vor oder nach der Heizperiode zu Staubwedel und Lappen. So verhindern Sie, dass sich Staub während des Heizzyklus kontinuierlich im Raum verteilt.

Heizkörper von innen reinigen

Das Innere von Heizkörpern ist häufig schwer zu erreichen. Flach- beziehungsweise Plattenheizkörper haben zudem besonders eng gefaltete Lamellen, die sich mit einem gewöhnlichen Staubwedel kaum reinigen lassen. Wir stellen Ihnen vier Hilfsmittel vor, mit denen Sie Verschmutzungen loswerden und die optimale Heizleistung erhalten.

Staubsauger

Praktisch und schnell: Mit dem Staubsauger geht die Reinigung der Heizkörper leicht von der Hand. Vor allem die klassischen Rippenheizkörper werden so im Handumdrehen von Staub und Schmutz befreit. Allerdings verfügen vor allem moderne Plattenheizkörper über sehr eng beieinanderliegende Lamellen. Gängige Aufsätze für Staubsauger sind oftmals nicht schmal genug, um diese Zwischenräume zu erreichen.

Föhn

Auf die sanfte Tour: Mit einem gewöhnlichen Föhn befreien Sie die Lamellen-Zwischenräume Ihrer Heizung von Staub und groben Schmutzpartikeln. Legen Sie am besten ein feuchtes Tuch unter der Heizung aus, damit sich die gelösten Verschmutzungen nicht in der Luft verteilen. Ein kleines Manko: Handelsübliche Föne haben in der Regel keine besonders hohe Gebläseleistung und reinigen nicht immer vollständig.

Heizkörperbürste

Heizkörperbürsten haben einen bequemen Vorteil gegenüber dem klassischen Staubwedel: Dank eines langen Stiels gelangen die Bürsten problemlos zwischen die Lamellen von Rippenheizkörpern. Gerade an diesen schwer zu erreichenden Stellen setzt sich gerne Staub ab, der sich dann beim Aufdrehen der Heizung immer wieder im Raum verteilt. Auch für Handtuchtrockner und andere Röhrenheizkörper gibt es passende Modelle.

Dampfreiniger

Vor allem wenn es alte Heizkörper zu reinigen gilt, bekommt man es schnell mit hartnäckigen Verschmutzungen wie etwa festsitzendem Staub zu tun. Um diesen schonend zu entfernen, eignet sich ein Dampfreiniger. Die Geräte gibt es in handlichen Größen, was die Handhabe erleichtert. Allerdings sollten Sie bei der Reinigung von Heizkörpern vorsichtig vorgehen: Ist der Strahl des Dampfreinigers zu stark eingestellt, riskieren Sie Lackschäden an der Heizung.

Bereiten Sie die Heizung vor, indem Sie ein Tuch oder auch ein Stück Pappe darunter ausbreiten. Bei einem Rippenheizkörper gilt es außerdem, die Wand hinter dem Heizkörper zu schonen. Decken Sie sie deshalb auf dieselbe Weise ab. Bei einem Flach- beziehungsweise Plattenheizkörper setzen Sie den Dampfreiniger oben an den Lamellen an und lassen den Dampf die Verschmutzungen nach unten transportieren. Dort fängt ihn die Unterlage auf.

Heizkörper von außen reinigen

Meistens befindet sich der Großteil der Verschmutzungen auf der Innenseite des Heizkörpers. Ist dieser erst einmal von Staub befreit, bearbeiten Sie die Außenseite einfach mit einem Lappen oder Tuch sowie einem üblichen Haushaltsreiniger. So strahlen Ihre Heizkörper schnell wieder wie neu.

Vergilbte Heizkörper reinigen

Auch bei Heizkörpern macht sich das Alter mit der Zeit optisch bemerkbar. Der regelmäßige Temperaturwechsel beim Auf- und Zudrehen beschleunigt die Oxidation von bestimmten chemischen Farbbestandteilen. Das daraus entstehende Vergilben kann je nach Lackierung und Material schneller oder langsamer vonstattengehen. Wir zeigen Ihnen, was Sie gegen den unansehnlichen Gelbstich unternehmen können.

Mit dem Lackreiniger gegen Vergilbungen

Um vergilbte Heizkörper zu reinigen, benötigen Sie lediglich ein Tuch und einen Lackreiniger. Reiben Sie die Heizung behutsam mit dem Lackreiniger ein. Die Oxidationsrückstände lösen sich nach kurzer Einwirkungszeit und können anschließend mit klarem Wasser abgewischt werden.

Wichtig: Berücksichtigen Sie auf jeden Fall die Herstellerangaben zur richtigen Verwendung des Lackreinigers. Schließlich eignet sich nicht jeder Lackreiniger gleichermaßen für alle Oberflächen.

Neuer Anstrich für vergilbte Heizkörper

Sind die Heizkörper bereits stark vergilbt und lassen sich mit Lackreiniger kaum noch aufhellen, hilft eine neue Lackierung. Die ist allerdings mit etwas Aufwand verbunden. Schleifen Sie zunächst rostige Stellen und abblätternde Farbe ab. Anschließend schleifen Sie die Oberfläche an und reinigen den Heizkörper vom entstandenen Staub, fettigen Rückständen und anderen Verschmutzungen. Im letzten Vorbereitungsschritt kleben Sie die Heizungsventile und - anschlüsse mit Malerkreppband ab, um Farbspritzern vorzubeugen. Am besten decken Sie den Fußboden noch vor dem Schleifen großflächig ab. So vermeiden Sie Dreck und Farbe auf Teppich oder Holz.

Nun kann es fast losgehen. Drehen Sie das Heizungsventil zu und lassen Sie den Heizkörper abkühlen. Andernfalls trocknet der Lack womöglich ungleichmäßig und die gestrichene Heizung bekommt fleckige Verfärbungen. Beginnen Sie mit dem Lackieren an den Ventilen, Anschlüssen und der Halterung. Verwenden Sie für diese verwinkelten Stellen am besten einen Pinsel – so können Sie den Lack präzise auftragen.

Ab hier wird es einfacher: Wenn Sie einen Plattenheizkörper bearbeiten, greifen Sie für die Flächen auf eine geeignete Lackrolle zurück. Damit lässt sich der größte Teil der Heizung in kurzer Zeit fertig lackieren. Bei Rippenheizkörpern ohne eine große, zusammenhängende Fläche müssen Sie in der Regel die gesamte Lackierung mit einem Pinsel vornehmen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Rostige Stellen streichen Sie am besten vorher mit Rostschutzfarbe. Wenn Sie insgesamt unsicher sind, sollten Sie das Streichen eher einem Fachbetrieb überlassen. Schließlich soll der Heizkörper nicht nur von Rost befreit, sondern auch verschönert werden. Grundsätzlich erzielen Sie mit nachträglichem Streichen niemals eine so gute Optik wie der industriell aufgetragene Originallack.

Denken Sie außerdem daran, den Heizkörper erst nach vollständiger Trocknung wieder aufzudrehen. In den ersten Heiztagen riechen die frisch lackierten Heizkörper je nach Lacktyp noch intensiv nach Farbe. Deshalb streichen Sie Ihre Heizkörper idealerweise im Sommer, wenn Sie ohne großen Wärmeverlust lüften können und weniger auf die Heizungswärme angewiesen sind.

Pulverbeschichtete Heizkörper vergilben kaum

Wenn Sie Ihren alten Heizkörper gegen ein neueres Modell tauschen, haben Sie für lange Zeit Ruhe vor dem unschönen Gelbstich: Dank einer speziellen Pulverbeschichtung sind moderne Heizkörper wesentlich weniger schmutzanfällig und besonders resistent gegen Vergilben. So können Sie sich von alten, unansehnlichen Modellen verabschieden und Ihre neuen Heizkörper bleiben länger strahlend weiß. Zudem sind moderne Heizkörper in der Wärmeübertragung üblicherweise deutlich stärker als veraltete Radiatoren.

Verschlammte Heizkörper reinigen

Neben äußeren Verschmutzungen des Heizkörpers können auch Verschlammungen im Heizkreis die Heizleistung reduzieren. Solche Verschlammungen entstehen durch Korrosion im Innern des Heizsystems. Sie lassen sich an einer Reihe von Symptomen erkennen: Je mehr von den folgenden Merkmalen Sie bei einem Heizkörper beobachten, desto wahrscheinlicher ist es, dass verschlammte Heizungen für die verminderte Heizleistung verantwortlich sind:

  • verminderte Heizleistung
  • unangenehmer Geruch des Heizwassers
  • ungleichmäßige Erwärmung des Heizkörpers
  • trübes oder verfärbtes Heizungswasser (schwarz, braun oder rot)

In der Regel können Sanitärbetriebe eine Probe Ihres Heizungswassers analysieren, um eine Verschlammung zweifelsfrei zu erkennen. Bestätigt sich der Verdacht, sollten Sie einen Fachbetrieb mit der Sanierung oder Reinigung der betroffenen Heizkörper beauftragen. Vorher lohnt es sich jedoch zu prüfen, ob vielleicht nur Luft im Heizkörper die verminderte Heizleistung verursacht. Möglicherweise ist auch die Heizungspumpe zu niedrig eingestellt oder der Heizungsthermostat ist verdreckt oder defekt.

Fazit: Die Heizung zu reinigen ist ein Muss!

Weniger Heizkosten, höhere Luftqualität und weniger Emissionen: Eine saubere Heizung hat mehr Vorteile, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Die regelmäßige Reinigung von außen ist besonders unkompliziert. Um Heizkörper von innen zu reinigen, gibt es wiederum verschiedene, nützliche Hilfsmittel. Auch gegen Vergilbung können Sie mit günstigen Mitteln leicht selbst vorgehen und so Kosten sparen. Professionelle Hilfe ist hingegen gefragt, wenn Sie eine Verschlammung im Inneren des Heizsystems vermuten oder wenn Sie sich das Streichen mit neuer Farbe nicht zutrauen beziehungsweise optimale Ergebnisse erzielen möchten.

FAQ zum Reinigen des Heizkörpers

Wie bekomme ich meine Heizkörper sauber?

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Wie bekommt man vergilbte Heizkörper wieder sauber?

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Was kostet die Reinigung eines Heizkörpers?

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Wie bekomme ich Nikotin von der Heizung?

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Weitere Details finden Sie dazu auf www.ewe.de/klimafreundlich