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Ratgeber: umweltfreundlich heizen

21.05.2025
 5 Minuten
Autor: EWE ZuhauseWärme-Redaktion

Umweltfreundlich heizen: Welcher Brennstoff ist am besten?

Umweltfreundlich heizen: Geht das überhaupt? Wir erklären, wie sich Wärmepumpen, Brennstoffzellen-, Holz-, Öl- und Gasheizungen in puncto Effizienz und Emissionen unterscheiden.

Umweltfreundliche Heizsysteme sollten wenig oder überhaupt keinen Feinstaub emittieren, weil dieser Entzündungen, Reizungen und Krankheiten verursachen kann. Sie sollten möglichst kein CO2 emittieren, das für den Klimawandel verantwortlich ist. Wichtig ist aber auch ein möglichst hoher Wirkungsgrad. Dieser definiert, wie effizient Energie in Wärme umgewandelt wird.

Gut zu wissen: Wie wichtig Dämmung für den Wirkungsgrad einer Heizung ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber „So sparen Sie mit Wärmedämmung Heizkosten“.

Wie umweltfreundlich sind Ölheizungen?

Ölheizungen setzen auf fossile Brennstoffe; mit einem Wirkungsgrad von rund 70 Prozent bilden herkömmliche Ölheizungen das Schlusslicht in puncto Effizienz.

Der Einbau von Ölheizungen in Neubauten ist darum seit 2024 verboten.

In Bestandsgebäuden ist er nur noch bis 2026 oder 2028 erlaubt, zudem müssen bis dahin neu verbaute Ölheizungen ab 2029 anteilsweise nicht-fossile Brennstoffe verwenden.

Gut zu wissen: Mehr über die gesetzlichen Vorschriften zum Einbau neuer Heizungen erfahren Sie in unserem Ratgeber „Gibt es eine Pflicht zum Heizungstausch?“

Wie umweltfreundlich ist das Heizen mit Gas?

Gas verbrennt sauberer als Heizöl, denn es emittiert weniger CO2, Stickoxide und Feinstaub. Zudem werden inzwischen fast ausschließlich Gasbrennwertheizungen eingebaut, die sehr effizient heizen – mit einem Wirkungsgrad von bis zu 98 Prozent. Ein Pluspunkt: Durch den Transport über Gasleitungen werden keine Emissionen auf dem Weg zu den Endverbraucher:innen ausgestoßen.

Erdgas hat zudem das Potenzial, durch eine klimafreundliche Alternative abgelöst zu werden. Denn viele Gasheizungen können auch mit Biomethan betrieben werden, das aus dem Biogas von Pflanzenresten, Bioabfällen oder Gülle erzeugt wird. Ebenfalls denkbar ist der Einsatz von synthetischem Gas, das von Power-to-Gas-Anlagen aus überschüssigem grünem Strom erzeugt wird.

Blockheizkraftwerk: Strom und Wärme

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme. Je nach Anlagentyp wird durch Verbrennen von Gas, Öl oder Holz ein Motor angetrieben. Dessen Drehbewegung wird auf einen Generator übertragen, der Strom erzeugt. Bei der Verbrennung entsteht Abwärme, die für die Heizung und Warmwasserbereitung genutzt wird. Blockheizkraftwerke erreichen Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent. Für Einfamilienhäuser werden oft sogenannte Nano-BKHW mit einer Leistung von bis zu 2,5 Kilowatt (kW) verwendet. Da BHKW aber nur Strom produzieren, wenn sie auch Wärme produzieren, ist ihr Einsatz im privaten Bereich begrenzt.

Tipp: Seit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch Heizungsgesetz genannt, profitieren viele regenerative Heizungssysteme von satten staatlichen Zuschüsssen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „Heizungsgesetz: Das müssen Sie wissen.“

Brennstoffzellenheizung

Brennstoffzellen nutzen „kalte Verbrennung“: Sie erzeugen durch eine Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff gleichzeitig Strom und Wärme. Der entstandene Gleichstrom wird in Wechselstrom umgewandelt, der im Haushalt genutzt werden kann. Die Wärme des Wassers wird über einen Wärmetauscher zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen verwendet. Brennstoffzellen arbeiten mit einem hohen Wirkungsgrad. Wie viele Emissionen sie erzeugen, hängt von dem Gas ab, mit dem der Wasserstoff erzeugt wird. Oft wird dazu Erdgas verwendet, wodurch ähnliche CO2-Emissionen ausgestoßen werden wie von einer Gasheizung. Brennstoffzellen können aber auch Biomethan zur Wasserstofferzeugung einsetzen – oder grünen Wasserstoff, der mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde.

Wie umweltfreundlich ist Heizen mit Holz?

Zu modernen Holzheizungen zählen unter anderem Scheitholzheizungen, Holzvergaserheizungen und Pelletheizungen. Sie gelten als CO2-neutral, weil beim Verbrennen die CO2-Menge freigesetzt wird, die die Bäume in ihrer Wachstumsphase gebunden haben. Ganz so eindeutig ist die Bewertung jedoch nicht. Denn Bäume binden mehr CO2, je älter sie werden. Wird viel Holz zum Heizen verwendet, steigt aber der Bedarf an bewirtschafteten Wäldern, die früh gefällt werden und im Vergleich zu Naturwäldern auch weniger Holzmasse aufweisen. Das reduziert den natürlichen CO2-Speicher der Erde. Emissionen entstehen zudem bei Ernte, Produktion und Transport von Scheiten und Pellets. Wer klimafreundlich mit Holz heizen will, sollte darum auf regionale Produkte achten.

Neben CO2 werden beim Verbrennen von Holz auch gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe wie Staub und Ruß emittiert. Moderne Holzfeuerungen reduzieren diese Emissionen allerdings auf ein Minimum.

So viel CO2 emittieren die unterschiedlichen Heizsysteme1

Heizsystem Emissionen
Ölheizung 266-383 g CO2 pro kWh
Gasheizung 201-258 g Co2 pro kWh
Blockheizkraftwerk (BHKW) Abhängig vom Brennstoff
Brennstoffzellenheizung Abhängig vom Brennstoff; bei grünem Wasserstoff nage 0 g CO2 pro kWh
Holzheizung 18-39 g CO2 pro kWh

 

Wie umweltfreundlich ist Heizen mit Solarthermie?

Solarthermieanlagen nutzen die Sonneneinstrahlung, um über einen Wärmetauscher Wasser zu erwärmen, das zur Brauchwasserbereitung oder zur Heizungsunterstützung genutzt wird.

Passgenau dimensioniert können Solarthermieanlagen im Sommer mit Sonnenenergie genug Wasser erwärmen, um den Warmwasserbedarf eines Haushalts vollständig zu decken und in der Übergangszeit die Heizung zu unterstützen. Im Winter und in ganzjährig kühlen Gegenden müssen sie in der Regel durch eine zusätzliche Heizanlage unterstützt werden.

Wie umweltfreundlich ist Heizen mit Wärmepumpen?

Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme aus Erdreich oder Luft oder in seltenen Fällen auch aus dem Grundwasser. Diese wird mit elektrischer Energie auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Neben diesem Strom ist kein weiterer Energieaufwand nötig. Stammt der Antriebsstrom aus regenerativer Erzeugung, arbeiten Wärmepumpen darum CO2-neutral. Wärmepumpen eignen sich vor allem für Niedertemperatur-Heizsysteme wie Fußbodenheizungen und Wandheizungen, die mit einer Vorlauftemperatur von maximal 35 Grad Celsius arbeiten.

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Quellen:
Vaillant https://www.vaillant.de/heizung/heizung-verstehen/tipps-rund-um-ihre-heizung/emissionen/
Effizienhaus-online https://www.effizienzhaus-online.de/heizung-energietraeger-und-klimabilanz/
MHG-Heiztechnk-Lexikon https://mhg.de/heiztechnik-lexikon/co2/
Energie-Atlas Bayern https://www.umweltpakt.bayern.de/werkzeuge/heizungstechnik/module.htm?m=3
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe https://heizen.fnr.de/heizen-mit-holz/fakten-zum-thema-holzenergie/
EFOY https://www.my-efoy.com/efoy-brennstoffzellen/